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Das Schwere Asthma war in den letzten Jahrzehnten für uns Ärzte eine große Herausforderung. Bis vor drei Jahren standen uns teilweise keine Medikamente zur Verfügung, um diese besonderen Asthmaform unter Kontrolle zu bekommen. Etwa 3-4 % der Gesamtasthmatiker haben ein Schweres Asthma.

Als Schweres Asthma bezeichnet man eine Asthmaform, die trotz maximaler medikamentöser Therapie, trotz Ausschalten aller Trigger-Faktoren, trotz Ausschalten aller bedeutenden Begleiterkrankungen und trotz begleitender Psychotherapie und Einbeziehung sämtlicher nicht medikamentöser Therapieoptionen wie zum Beispiel Rehabilitation, nicht zur Ruhe zu bringen ist.

Auch beim Schweren Asthma gibt es verschiedene sogenannte Phänotypen, also Asthmaformen die sich hinsichtlich ihrer Pathophysiologie unterscheiden.

Eine häufige Form des Schweren Asthma ist das Eosinophile Asthma oder Th2- High- Asthma. Dieses geht häufig mit einer chronisch polypösen Sinusitis und eventuell auch mit einer Intoleranz für Aspirin oder anderen Schmerzmitteln einher und es findet sich eine typische Vermehrung einer bestimmten Sorte weißer Blutkörperchen, den sogenannten eosinophilen Granulozyten.

Diese Schwere Asthma Form tritt typischerweise im mittleren Lebensalter auf, gehäuft bei Frauen.

Gegen dieses Schwere Asthma existieren nun mittlerweile 4 zugelassene Antikörper- Therapien, die nicht nur äußerst wirkungsvoll, sondern auch sehr nebenwirkungsarm sind

Da sie äußerst gezielt in den Entzündungsstoffwechsel des Schweren Asthma eingreifen.

Dabei erhält man abhängig vom Präparat alle 2-8 Wochen eine Spritze unter die Haut, mittlerweile existieren Systeme, die eine Selbstapplikation zuhause ermöglichen.

Schweres Asthma gilt es abzugrenzen von dem sogenannten Schwierigen Asthma.

Dies ist ein Asthma, welches nicht gut kontrolliert ist, da weiterhin Trigger bestehen, wie z.B. eine Allergie auf die eigene Katze oder die Person beruflich weiter Schadstoffen exponiert ist.

Es gibt unzählige Schadstoffe, die ein teils auch Schweres Asthma auslösen können, wie z.B. Kühlschmierstoffe, Mehlstaub, Isozyanate, Harze, Formaldyhyde, Schweißrauche.

Lässt sich durch ein Gutachten klären, dass ihr Schweres Asthma aufgrund der beruflichen Schadstoffexposition besteht, wird es auch als Berufserkrankung anerkannt.

Bei einigen Schadstoffen, sind diese Zusammenhänge aber noch nicht allen bekannt und dann brauchen sie kompetente Beratung und spezielle Diagnostik, um dies nachzuweisen. Es ist zum Beispiel nur wenigen bekannt, dass die Exposition zu Milchpulver, z. B. in einer Molke-Veredlungsfabrik, ein Schweres Asthma auslösen kann.

Unter dem Einsatz der Antikörpertherapien kommt es in der Regel auch zu einer erheblichen Verbesserung der Begleiterkrankungen wie der Chronischen Sinusitis oder der Neurodermitis, wiederholte Operationen der Nasennebenhöhlen mit nur kurzfristigem Erfolg, werden bald der Vergangenheit angehören.

Sämtliche Antikörpertherapien führen wir in unserer Praxis durch. Ein dauerhaftes Schlucken von Kortison- Tabletten mit all seinen Nebenwirkungen ist zur Behandlung des Schweren Asthma somit nicht mehr erforderlich.

Durch die Antikörper-Therapien  werden in der Regel auch schwerste Asthmatiker beschwerdefrei und können wieder ein normales Leben führen.